Zwergfadenfischzucht in 60L

  • Hallo MIteinander,


    möchte hier 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen, ich stelle mein 54L Becken (60x30x30) vor und mach auch gleich ein Tagebuch über die Nachzucht von Colisa Lalia - Zwergfadenfischen. Bin dankbar für Tipps!


    Das ist das gute Stück:
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    Habe zwei kleine Heizer auf voller Stufe, eine 18W Röhre oben, von 10-22 Uhr und eine 11W von der seite. Da die Röhre oben auch ein wenig heizt habe ich so Nachts 26°C und tagsüber 28°C. Ein Luftheber blubbert noch ein wenig.


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    Auf dem Aquarium steht eine Flasche mit Pantoffeltierchen und tropft sehr langsam rein, 1-3 Tropfen pro Minute.


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    Habe den Wasserstand für Tristan und Isolde, mein Colisa Lalia Pärchen auf ca 20cm gesenkt. Am nächsten morgen fand ich schon ein Nest noch bevor die Beleuchtung überhaupt anging, in der Ecke zum Fenster hin. Bei der Menge Baumaterial konnte er wohl schwer wiederstehen...


    Naja den ganzen Tag gabs Paarung zu beobachten, erst ohne Laich, dann einen Riesenschwall und ein paar Nachbeben. Hab zuerst Isolde rausgenommen, nach einem weiteren Tag Nestpflege auch Tristan. Da sind auch schon die ersten Kommas geschlüpft. Mit bloßem Auge schwer zu erkennen.


    Jetzt, am 5. Tag nach schlüpfen sind sie vom Volumen her geschätzt doppelt so groß:
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    Ich zähle auf Anhieb so 20 nur an der Frontscheibe, das heisst ich schätze sie auf mindestens 100 im gesamten Becken.


    Jetzt stecke ich in einem Dilemma. Mein großes Becken (450L, hier vorgestellt) fährt super ohne regelmässigen Wasserwechsel. Da dies mein erster Zuchtversuch mit den Zwefafis ist, hab ich keine Ahnung wie ich mit den Kleinen verfahren sollte.


    Das Becken steht schon ne Weile, bestimmt 6 Monate. Da drin stecken Millionen schnecken in allen Größen, Blasenschnecken, Posthorn, TDS für meine Zwergkugelfische. Hab viel Moos, Laub und Algen drinnen, auch ein Seemandelbaumblatt. Die Pantoffeltierchen füttere ich dazu, aus meinem Heuaufguss. Sobald die Fafis sich nochmal verdoppeln, schaffen Sie es wohl ins Paradies denn dann finden Sie jede Menge Mikrowürmer, Älchen, Planarien, Cyclops, Artemia was weiss ich... es wimmelt besonders in Bodennähe von dem Zeug!


    Habe hier gelesen, Hygiene und WW wären schädlich: drtaWiki : FischeZwergfadenfische / Aufzucht


    mir wurde aber auch schon berichtet, ein moderater WW würde den Wuchs der Kleinen beschleunigen, es gibt auch Aufzuchtberichte mit kleineren Becken 12-25L und täglichen WW bis zu 50%.


    Wäre für Tipps sehr dankbar!


    Ich wollte das Ganze noch eine Weile stehenlassen (wasser ist 6 Monate alt, bisher macht der NAchwuchs einen guten Eindruck) und dann die 54L vorsichtig aufgiessen - an Wachstum und Anzahl der Kleinen angepasst - natürlich nur mit AQ wasser aus einem anderen Becken. Ich traue mich nicht, das Wasser aus der Leitung zu nehmen.


    Achso, Aufbereiter oder irgendeine andere Chemie verwende ich seit Jahren nicht mehr, nur Eiche, Torf und Seemandelbaum gegen Verpilzung oder Wurzeln für Humin- und Gerbstoffe. Die Pflanzen lasse ich wachsen, Mulm bleibt am Boden und Futterreste gibts keine wegen der Schnecken.


    Ich verfütter N***tom Staubfutter und Nob**fluid flüssigfutter, weiss aber nicht wie gut das genommen wird. Sehe die Kommas immer nur nach winzigen weissen Pünktchen schnappen, ein paar von Ihnen jagen auch schon die Miniartemia oder Cyclops.


    Bin für Tipps und Anregungen wie immer dankbar und werde den Thread hier fortführen wenn es was neues gibt!

  • Weiss leider nicht wie wann was geschlüpft ist, notiere auch noch nichts - das merke ich mir aber vor für die nächsten Zuchten von Neons, Kufis und Apistos.


    Die Fadenfischlarven machen sich gut denke ich - habe natürlich null Erfahrung - so kann es jeden Tag passieren, dass ich alle auf einmal umbringe - so leid mir das tun würde. Was ich bisher gemacht habe:


    Eine Pantoffeltierzucht reintropfen lassen. das ging ganz einfach mit einer Weinflasche, Heu- und Bananenschale drin und so einem Schlüsselring für den Luftschlauch. Pro Minute 1 Tropfen. Dann schmeisse ich mittlerweile alles mögliche da rein, zeriebenes Trockenfutter, Staubfutter, J*L Flüssigzeug - ich glaube die Kleinen spucken derlei sofort wieder aus und die 1000 Schnecken freuen sich drüber. Was gern genommen wird sind Artemia Nauplien (hab jetzt zum ersten Mal 4-5 Gläser auf der Fensterbank und experimentiere noch mit dem Salzgehalt) und gerade heute eine Packung Teichmulm. Da sind Millionen kleine Krebschen drin - die werden auch gern gejagt.


    Die Larven sind im Schnitt (also der Mainstream :-)) 5mm groß, ich kanns schlecht schätzen aber mindestens 50. Da ein paar von Ihnen überdurchschnittlich wuchsen, habe ich ein 2tes Becken aufgestellt. Luftheber, Sand, Moos, Pflanzen, Mulm und Blätter rein, 3 Tage stehen lassen und bisher 5 Fafis umgesetzt. Die benehmen sich schon sehr erwachsen, kommen den Alten immer ähnlicher und sind so 1cm groß.


    Mit dem Wasser habe ich viel gepanscht. Habe im unterem 60er (also mit den Großen) 1/3 Regenwasser, 1/3 AQ und 1/3 Frischwasser. Ich kippe in alle Becken nach Lust und Laune nach, manchmal ein wenig Leitungswasser, meist Regen-, Teich- oder AQ-Wasser. Das untere hat jetzt einen Wasserstand von 30cm, das obere mit dem Mainstream hat 20cm - gegenüber den 15cm als das Nest gebaut wurde. Achja Temperatur in beiden Becken ist immer noch so 26-28°C, die Luftheber liefern genug Sauerstoff denke ich. Fotos knipse ich noch!


    Mein Fazit: Wenn es funktionieren sollte und meine Population nicht ausdünnt, dann nehme ich fortan jedesmal Mulm aus dem Teich! Das war der beste Einfall.