Polycentrus schomburgkii, suedamerikanischer Vielstachler

  • ...welchen Großhandel hast Du in der Nähe? löl

  • Aus dem letzten Gelege sind zwar Larven geschluepft, doch scheinbar sind alle Weg (wobei ich das umoeglich sicher sagen kann, denn das Becken ist so versteckreich eingerichtet, dass sich Jungfische unter Umstaenden verkriechen koennen).


    Nun laichen sie erneut und ich bekomme hoffentlich bescheid, ob ich die Eier entnehmen soll (was ohne Pflege des Vaters uU schief geht, bzw den Vater zu arg stresst) oder den Schlupf der Larven abwarte.
    Ich moechte diese Fische unbedingt nachziehen.

  • Viel Erfolg!

  • Nun scheine ich den Dreh mit der richtigen Ernaehrung wirklich raus zu haben.


    Das letzte Gelege ist noch nichtmal geschluepft und schon wird das naechste abgesetzt.
    Ich habe 2 Weibchen und 2 Maennchen, aber beide Weibchen laichen nur mit dem grossen Maennchen ab.


    Einen Teil des Geleges habe ich in ein Aufzuchtbecken ueberfuehrt, allerdings bleibt der Schlupferfolg bislang aus.




    Polycentrus schomburkii- der suedamerikanische Vielstachler


    Hier will ich euch einen (zumindest in weiten Teilen Deutschlands) recht selten gewordenen Fisch vorstellen:
    Den suedamerikanischen Vielstachler.


    Es handelt sich um einen verhaeltnissmaessig kleinen Fisch, mit einer maximalen Laenge von 10-12cm im
    maennlichem Geschlecht, Weibchen bleiben mit etwa 7-8cm meist deutlich kleiner.


    Bei P.schomburkii handelt es sich um hochspezialisierte Raubfische, weshalb man sie am besten in Artbecken pflegt.
    Fuer zwei Tiere sollte das Becken schon 100cm lang sein, da sie ausserhalb der Laichzeit recht unvertraeglich sind.
    Die Geschlechtsunterschiede sind nicht besonders stark ausgepraegt, Maennchen sind aber meist dunkler und groesser als die Weibchen.


    Das Aquarium sollte gut bepflanzt sein und viele Unterstaende bieten, welche die Tiere dann zum Laichen nutzen.
    Es wurde des oefteren davon berichtet, dass die Tiere Schaumnester bauen, dieses Verhalten würde ich aber auf mangelnde Alternativen zurueckfuehren.


    Das Wasser sollte sauer sein (PH 5-6) und weich (KH und GH unter 10), die Temperatur liegt bei mir im Sommer am Tage bei ca. 28-30°C und Nachts 24-26°C.
    Im Winter ca 4°C darunter, wobei sie nie unter 22°C absinkt.


    Die Beleuchtung sollte nicht all zu stark sein, ich beleuchte mit einer 11 Watt Energiesparlampe mit Reflecktor.



    Das Jagdverhalten ist sehr interessant zu beobachten, die Tiere stehen versteckt in den Unterstaenden oder zwischen Laub und Pflanzen,
    sie imitieren totes Laub und schlagen bei vorbeischwimmender Nahrung blitzschnell zu und erbeuten Nahrungsbrocken,
    die bis ueber ein Drittel der eigenen Koerperlaenge ausmachen koennen.
    Allerdings ist diesem Jagdverhalten auch bei der Haltung Rechnung zu tragen, nehmen diese Fische doch absolut kein Flockenfutter an.
    Das heisst, auf dem Speiseplan stehen nur lebende und gefrostete Futtertiere, wobei auch nicht alle Polycentrus Frostfutter annehmen.
    Deswegen wuerde ich die Haltung auch nur fuer relativ erfahrene Aquarianer empfehlen.


    Die Zucht gestaltet sich relativ schwierig.
    Man erkennt die Laichbereitschaft daran, dass die Maennchen sich tief schwarz faerben, mit vielen weisslich-silbrigen Punkten.
    Die Weibchen werden hellbeige bis fast weiss und folgen irgendwann dem Fuehrungsschwimmen der Maennchen.
    Gelaicht wird an senkrechten Flächen oder an der Decke von Ueberhaengen.
    Ist der Akt vollzogen, vertreibt das Maennchen das Weibchen vehement und laesst es nicht mehr in die Naehe des Geleges.


    Wenn man genuegend Versteckmoeglichkeiten hat, ist dies kein Problem,
    sollte das Weibchen aber alsbald zu mitgenommen aussehen,
    tut man gut daran, es aus dem Aquarium zu entfernen.


    Alles in allem wirklich nicht alltaegliche Fische, welche einige Ansprueche an ihren Halter stellen.
    Wer sich aber fuer diese kleinen Exoten entscheidet, wird seine Freude an ihnen haben, bauen sie zum Pfleger doch recht schnell ein inniges Verhaeltniss auf, ja, werden direkt zahm.