Warum verschafft sich die Aquarienliebhaberei so schwer Eingang in die Familie?

  • Einen schönen guten Abend an diese Runde, hallo Erich,


    ich habe mir den von Erich eingestellten Beitrag von August Gruber aus dem Jahre 1922 gerade mal ausgedruckt und werde diesen ganz gemütlich an meinem Lieblingsort - in der Badewanne - in der Ruhe studieren. Ohne das Werk im Wortlaut vorerst zu kennen, bin ich der Ansicht, dass unsere Zeit (auch Zeitfenster neudeutsch formuliert) heute viel stressiger geworden ist. Nun ja - 1922. Der 1. Weltkrieg war gerade mal vier Jahre vorüber und ich glaube, die Menschen hatte damals durchaus andere Sorten. Auch die Aquarien-Technik (Filter, Heizer, Beleuchtung u.a.) steckten damals noch in den Kinderschuhen. Dennoch gab es immer agile und autorisierte Mitmenschen, die solange tüftelten, bis der heimische Unterwassergarten irgendwie funktionierte und somit auch andere Mitmenschen von diesem Hobby begeisterten. Erich hatte bekanntlich dazu viel Informationsmaterial ins Forum gestellt. Diese Zeitgenossen gibt es zum Glück heute noch, wie bspw. den Falken mit seiner Falkenberger Kinder- und Jugendaquaristik in Elbe-Elster-Kreis. Aber, da kommt gleich die ketzerische Frage : wieviele "Falken" gibt es denn noch im Land Brandenburg? Jedermann kann getrost aus Spaß seine beiden Hände nehmen und seine Finger zum Nachzählen benutzen. Äh...wer bis 10 kommt, hat gewonnen.


    Nach meiner Ansicht liegt diese absteigende Tendenz zum heimischen Unterwassergarten nicht an der von Prof. Manfred Spitzer formulierten "Digitalen Demenz" unserer heutigen Jungend. Es gibt viele Ursachen und wie sagte mir desöfteren ein befreundeter Zierfischzüchter. Wir - die Alten, und da schließe ich mich mit meinen schlappen 52. Lebensjahren mit ein, wir haben Schuld, nicht die Jugend. Wir müssen die Kinder und Jugendlichen wieder begeistern von diesem fantastischen Hobby. Nicht mit Lichtbildervorträge vom Lebendfutterfangen aus dem Jahre 1965 bis 1973 und der Radtour des Aquariensvereins "Schneller Guppy" von X nach Y.


    Ich freue mich immer wieder über Eltern, die zu unseren oder anderen Börsen ihre Kinder mitbringen und diese nicht nur zu McDoof am Wochenende schleifen, sondern mit ihnen durch die heimischen Wälder spazieren gehen und ihnen die natürlichen Biotope vor Ort zeigen. In einer Stadt wie Duisburg ist das sicherlich schon etwas schwieriger, aber es soll tatsächlich noch Berliner geben, die haben von der Märkischen Schweiz noch nie etwas gehört - geschweige gesehen.


    Die vier ausgedruckten Seiten liegen auf meinen Arbeitstisch. Ich werde diese nunmehr an mich nehmen und noch heute lesen. Ein Statement folgt auf jeden Fall. Ansonsten halte ich mich an Volker Pispers: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach die Schnauze halten!"


    In diesem Sinne - bis neulich


    [Blockierte Grafik: http://www.aquarium-bb.de/wcf/images/smilies/daumenhigh.gif] Tomas, der aus Müncheberg