Aus- und Einbau der 3-D Rückwand

  • Hallo!


    Ich will mal über den Einbau meiner 2m Rückwand berichten.


    Die alte Rückwand: [gallery]1383[/Gallery]


    Da ich ja mit meiner Juwel Rückwand nicht soviel Glück hatte, bin ich nun bei der Back to Nature Amazonas 2m gelandet. Die war schon immer mein Traum, nur der Preis war mir zu himmlisch. Nun wurde es dieses Jahr mein Weihnachtsgeschenk.


    Als sie ankam war ich über den riesen Karton erstmal erschrocken. 2,1mx60cmx60cm und Tatsache der Karton war nicht zu groß.


    Problem war mein Überlaufschacht und der eingeklebte Steg in der Beckenmitte von 10cm Breite. Dazu kommt noch ein Aluwinkelrahmen um das komplette Becken der noch etwa 3cm nach innen übersteht.


    Samstag Morgen also alle Fische raus und in ein 250 Liter Becken umgesetzt. Die Pflanzen in eine Tonne, Wasser abgelassen, den Kies in Mörtelkisten, Styroporplatte zum drauf stehen rein, ab ins Becken und ran an die alte Rückwand. Natürlich hatte ich die Rückwandteile auch schön mit Aquariumsilikon punktuell eingeklebt. Durch schneiden und ritzen, fummeln und Ausdauer habe ich dann einen Anfang gefunden und dann ging es relativ gut.


    Dann kam der Überlaufschacht an die Reihe. An einem alten Filterbecken vom selben Aquarienbauer hatte ich vorher schon mal geübt. Da bemerkte ich auch, dass die Trennscheiben in den unteren Ecken abgeschrägt waren und so nicht die Längsnaht im Becken wirklich beeinflußten. So ging ich recht entspannt an den Überlaufschacht. Zuerst mit dem Cuttermesser und dort wo der Spalt zu klein war, mit Angelschnur (meinem Bruder sei gedankt). Er hat mich mit verschiedenen Sehnen und Schnüren ausgestattet, wobei sich am besten die Flexonit red, Durchmesser 0,36mm von Carl Stahl (ich hoffe die Beschriftung ist org.) bewährte. Andere waren zu dick oder trödelten sehr schnell auf. Das hat sich natürlich sehr gut gemacht, weil im Überlaufschacht ja noch die Verrohrung war. Zu meinem Entsetzen mußte ich dann noch fetstellen, das hier die Ecken nicht abgeschrägt waren und somit in der Kehlnaht im Becken mit fixiert waren.


    Nun wurde das Becken nochmal richtig ausgewischt und es ging an die neue Rückwand. Erstmal Probestehen vor dem Becken und die Unterkante etwas ausgleichen und dann die rechte und linke Seite im rechten Winkel auf Länge schneiden.


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    Um die Querstrebe herauszuschneiden müßte ich auch den Alurahmen an dieser Stelle aufschneiden, aber meine Frau war noch nicht ganz überzeugt davon. Also erstmal Rückwand im ganzen rein, ja klappte wirklich, nur lag sie nun auf dem Rücken und ließ sich auch nicht drehen, wie ursprünglich gedacht. Die Versuche zogen sich über Stunden hin, zwischendurch agierte schon unser Kind mit und letztendlich sägte ich 1/3 der Rückwand an der Wurzel entlang mit einem Eisensägeblatt ab. Darauf folgten wieder Versuche die restliche Rückwand hinein zu bekommen, vergebliche, und so war auch das nächste 1/3 bald abgesägt. Nun wurden die Längs- und Querstreben ausgesägt, geschliffen und gefeilt. Gegen Abend stand die Rückwand schon mal Probehalber im Becken.


    Dann noch ein paar Feinheiten befeilt und beschliffen, damit auch die Stöße wieder gut passen.


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    Ursprünglich wollte ich die Pumpe aus dem Filterbecken hinter der Rückwandmitte ausströmen lassen, rechts ist ja der Ablauf und links wollte ich mit einer separaten Pumpe mit Schaumstofffilter und mit dem CO² Reaktor etwas Strömung erzeugen, die man dann bei der Fütterung auch mal kurz ausschalten kann. Als die Rückwand im Becken stand sah es auf einmal recht eng aus. Den Filter bekomme ich von oben nicht hinter die Rückwand und selbst die Ausströmung in der Rückwandmitte (geplant waren 3-4 Abgänge) reduzierte sich auf 1 Abgang. Also wieder umdenken und alles über die Filterbeckenpumpe laufen lassen.


    Montag wurde der erste Stoß der Rückwand mit Aquariensilikon verklebt und fixiert. Nun noch mit einer Bohrkrone die Löcher für die Durchlässe gebohrt, Durchlaßgitter eingeklebt, und nun ging es an die Trennwand zur Ablaufkammer. Die wollte ich eigentlich aus Styrodur machen, aber bei der ungleichmäßigen Rückwand habe ich dann doch eine feine Schaumstoffmatte gewählt. Die wurde auch gleich an die Rückwand geklebt und trennt nun den Raum hinter der Rückwand zum Ablauf ab.


    Dienstag der zweite Stoß und die komplette Rückwand zu den Seitenscheiben und der oberen Längs- und Querstrebe verklebt und abgedichtet, damit keine Fische dahinter schwimmen können.


    Die fühlen sich in dem kleinem Übergangsbecken sichtlich unwohl und ich hoffe das sie bald wieder ohne Schaden umziehen können.


    Die Rückwand ist nun fertig verklebt, Kies, Pflanzen, Wasser alles drin, Becken und Verrohrung sind dicht, die Fische noch etwas scheu.


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    Für den Preis hätte ich eigentlich etwas mehr Maßgenauigkeit erwartet. Unten waren stellenweise 3-4cm Spalt, oben war sie nicht gerade abgeschnitten (die Höhe variierte zwischen 57 und 61cm), die Seiten nicht im rechten Winkel. Sie steht nicht von selbst und somit ist ein genaues messen nur möglich wenn ich sie gegen eine Wand lehne. So kann ich natürlich nicht sonderlich gut und genau messen. Schön wären auch ein oder zwei gerade Stege zum Anbringen einer Zwischen-Trennwand gewesen. Also durchaus noch verbesserungswürdig. Die Bearbeitung ist einfach, aber staubig. Cuttermesser halte ich für ungeeignet. Der Schaum ist doch sehr fest. Ich habe da vorzugsweise ein Sägeblatt genutzt.


    Aber schön ist sie doch.




    LG Wolf

  • Das sieht alles hervorragend aus, Wolf, und handwerklich ist es wohl auch sehr gut gelungen,
    hab mir das heut erst mal komplett angeschaut , was du da geackert hast (mir wäre das nichts...)
    aber mir stellt sich jetzt eigentlich die Frage, wieviel Liter Schwimmraum sind denn nun
    eigentlich übrig geblieben?


    Nur so als Frage, denn Liter hast du ja bei der Beckengrösse ausreichend...

  • Der Aufwand ist natürlich enorm. Zum Nachahmen würde ich das auch nicht empfehlen. Wenn ich mal wieder ein neues Becken plane, dann würde ich sicher einiges anders machen, aufgrund meiner jetzigen Erfahrungen und dann ist es auch nicht so aufwendig. Aber erstmal ist mein Bedarf gedeckt. Wenn man das in der Wohnung machen soll, stelle ich mir das ganz schön blöd vor. Ich bin zum sägen, feilen, schleifen und bohren immer raus gegangen. Für das Ausgleichen der Unterkante (3-4cm Toleranz) konnte ich so einen Winkelschleifer mit Fächerscheibe benutzen.


    Der Schwimmraum der Fische hat sich damit wohl um 200 Liter reduziert. Wobei in diese Rechnung keine praktischen Erfahrungen eingeflossen sein dürften. Zum einen habe ich meine Fische eigentlich nie hinten schwimmen sehen, höchstens die Welse, zum anderen müßte sich nun mal einer hinsetzen und ausrechnen, wieviel Schwimmraum durch Pflanzen verloren geht. Nach meiner persönlichen Einschätzung hat sich diesbezüglich nichts geändert. Dafür sind ja entschieden weniger Pflanzen. Außerdem habe ich Schaumstoffwürfel eingefüllt, die das Wasser nochmal filtern sollen.


    Während die meisten Rückwende ca. 5cm kleiner sind als die vorgesehene Beckengröße, sind hier ca.5-10cm mehr. Finde ich sehr gut, so kann man die wirklich einpassen. Die sonst angepriesenen Netze zum Abdichten hatte ich in dem anderen Becken sehr schnell durch Schaumstoffstreifen ersetzt, weil dann doch mal ein Fischchen längere Zeit nicht mehr zu sehen war.


    Letztendlich habe ich den Schritt nicht bereut. Aus jetziger Sicht hätte ich nur ein 90-100cm tiefes Becken bauen lassen sollen (hinten brauche ich ja nicht mehr ran), hätte ein Poolbecken ohne Querstrebe gewählt (dann bekommt man Rückwand ohne Probleme rein, vielleicht auch 10cm höher (müßte man unten unterfüttern) und ohne Überlaufschacht.


    LG Wolf

  • Hallo Wolfgang,



    sieht toll aus dein AQ mit der neuen Rückwand. beide Daumen nach oben


    Schade allerdings, dass du erst deinen Thread begonnen hast,
    als alles schon fertig war, sonst hätte ich dir noch den Tip gegeben,
    dass du hinter der Rückwand eine Spülpumpe bzw. einen Zusatzfilter
    installierst (der leicht zugänglich und gut zu reinigen ist).
    Damit in den freien Wasserbereich hinter der Rückwand vom Bodengrund her
    eindringender Mulm zurück in den Bodengrund gedrückt bzw. abgesaugt werden kann.