Cryptocoryne wollen nicht so richtig.....

  • Hallo an Alle,


    ein Problem in meinem Becken sind die Crypto`s.
    Eingesetzte Pflanzen scheinen mit der Zeit immer kleiner zu werden, ab und an werden Blätter glasig, rollen sich zusammen
    und zerfallen.
    Sie wachsen insgesamt sehr langsam, sehe immer mit Neid manche Becken in den Galerien, die mit diesen
    schönen Pflanzen zugewuchert sind.
    Wie macht Ihr das ?
    Bin über jeden Tip dankbar.


    Gruß
    Lothar

  • Keine Angst, Lothar, auch bei hartem Wasser (Uckermark-20°DGH) wachsen Cryptocorynen gut...
    Es liegt an der sogen. Crypto-Krankheit, die man entweder im Becken hat oder nicht...
    Wichtig scheint dabei vor allem absolute Wasserhygiene zu sein, d.h. es ist absolut zu vermeiden,
    Wasser, Pflanzen(auch-teile) oder Technik von einem befallenen Becken in ein anderes umzusetzen...
    Nach Schöpfelkann z.b. ein hoher Anteil an Zerfallsstoffen im Becken die Entstehung von Äthen
    im Wasser steigern, was wiederum zur Auflösung der Zellverbände im Blatt führen kann.
    Folge:Blätter und Stiele werden über Nacht glasig und fallen in sich zusammen...
    Andere Möglichkeiten sind das Auftreten von Mangelerscheinungen, die durch Salzzugabe (Cu,Mg,Fe-haltig) ausgeglichen werden können...


    Also, die ganze Angelegenheit ist sehr vielschichtig und nicht endgültig erklärbar, auch wenn z.T. anders behauptet!
    Richtig macht man es auf jeden Fall, wenn man
    - häufige Wasserwechsel macht, die Pflanzen also immer auch im relativ sauberen Substrat stehen lässt (weisse Wurzeln!),
    - keine befallenen Pflanzen umsetzt oder versucht , doch noch zu päppeln...
    - bei ersten Anzeichen immer sofort alle Zerfallsprodukte konsequent absaugt...
    - die Becken auch nicht ausschliesslich nur mit einer oder mehreren Crypto-Arten bepflanzt...
    - möglicherweise mit geringer Dosierung von Kupfersulfat CuSO4 versucht vorzubeugen (Vorsicht: absolut wirbellosenfeindlich!!!)


    Abschliessend sei noch erwähnt , dass bei emers gehaltenen Cryptos nichts dergleichen je beobachtet werden konnte,
    dagegen aber die "Krankheit" vorwiegend in der Zeit auftritt, in der die Cryptos in ihrer Heimat ein emerses Stadium durchlaufen...


    Damit spielt auch in etwa die Beleuchtungsdauer vielleicht auch eine Rolle...(Langtag -Kurztag)


    Zusammenfassend sagt Schöpfel auch deshalb, dass dieses Phänomen eine Folge nicht naturgemässer Haltung
    in unseren Becken sein kann, wie wir es auch von anderen beim Händler unseres "Misstrauens" erhältlichen Sumpfpflanzen kennen,
    die eigentlich maximal für den Einsatz in Terrarien geeignet sind...
    (Quelle:- Heinz Schöpfel: Keine Probleme mit Cryptocorynen, Urania Verlag 1975, AT-Ratgeberreihe Nr.3, eigeninterpretierte Auszüge...)

  • Hallo Bernd,
    Als ich noch Werte gemessen habe, war das Leitungswasser um PH 7, GH und KH um 3.
    Im Becken lag der PH später irgendwo zwischen 6,4 und 7, irgendwas und KH um 2.
    Wird sich vielleicht nicht groß geändert haben.
    Zerfallstoffe habe ich immer irgendwie im Becken.
    Sind damit alle (Pflanzenarten) gemeint, oder nur die sich zersetzenden Crypo`s?
    Grade die Wasserpest wächst zwar , aber produziert auch jede Menge Müll.


    Dann mach ich erstmal öfter Wasserwechsel und werd versuchen, die Zersatzprodukte gleich abzusaugen.
    Die Wurzeln der Crypto`s sind ok.
    Nimmt man eine raus, sind sie endlos lang und weiß.
    Danke für die Antwort,
    ich werd berichten.


    Gruß
    Lothar

  • Es geht vorwiegend um die Zerfallsprodukte der Cryptos, klar,
    weil von denen eventuell eine Ansteckung auf die anderen zu befürchten wäre...
    Aber, wenn die Cryptos eben schwächeln, sollte man auch die anderen Produzenten dann
    im Auge behalten und gesteigerte Beckenhygiene betreiben..
    Ohne sowas ist Mulm ein nicht zu unterschätzender Stabilisierungsfaktor im Becken,
    mit allem , was sich da so drin befindet, siehe z.B. als Futterspender in meinem Pelvicachromis -Thread:
    Immer, bevor ich mit Lebendfutter ankam, hingen bei den Kleinen schon lange Kotfäden am After
    und sie frassen dann nur noch den Wanst voll bis hin zur Kugel :D ,
    ohne Futtergabe wäre es also auch gegangen, denn sie waren ganztägig im Mulm...

  • Hallo Lothar,


    ich kann Dir jetzt nur meine eigenen Erfahrungen mitteilen. Diese misteriöse Cryptokrankheit trat bei mir gelegentlich auf, bei einer gravierenden Änderung im Becken. ( Licht, umpflanzen, Wasserwerte) Meisten bei Erneuerung der Leuchtstoffröhren. Daran müssen sich die Pflanzen erst gewöhnen und reagieren dann mit dem komplettem Zerfall dieser, ausser der Wurzel. Es sind bisher immer alle wieder nachgewachsen. Meine Erfahrungen sagen, um so mehr Licht im Becken, um so kleiner bleiben die Cryptos. Pflanze mal ein Crypto an einen abgeschatteten Ort, dann streckt und reckt sie sich und versucht das Licht zu erreichen. Ist genug Licht da, fährt sie auf Sparflamme. Was meine Erfahrung noch bestätigt, sie gedeiht bei hartem Wasser besser als bei Weichem.


    Gruß Jan

  • Hallo Lothar , ich kann alles was hier geschrieben wurde nur bestätigen . Wass Du eventuell noch machen könntest , wäre Crypto - Düngetabletten von Tetra um dem Wurzelhals vorsichtig in den Bodengrund drücken . Das hilft bei mir immer bei schwachem Wuchs . Wie schon geschrieben wurde , regelmäßiger Wasserwechsel , bitte mit Thermometer . Aber Du solltest wissen nicht alle Cryptos die der Handel anbietet sind dauerhaft aquarientauglich . Ich denke mal bei keinem von uns wächst alles . Da hilft nur die grundsätzlichen Regeln einhalten und ausprobieren .
    Grüsse Armin

  • Hallo Ihr,


    ja, stimmt schon.
    die Veränderungen ab dem defekten Leuchtbalken bis zur neuen stärkeren Beleuchtung
    könnte eine der Ursachen sein.
    Aber müssen die solche Mimosen sein?
    Ein Crypto-Dschungel gefällt mir nämlich....
    Alles haben kann man nicht, aber wenigstens versuchen.
    Wir wechseln erst mal wieder regelmäßig Wasser und Düngekugeln sollten auch kein Problem sein.


    Danke für alle Hinweise


    Gruß
    Lothar