Wie "mulme" ich richtig?

  • Hallo zusammen,


    bisher bin ich beim Mulm absaugen so richtig tief in den Bodengrund reingegangen, um den vorhandenen Mulm möglichst
    vollständig abzusaugen. Die dunkle Brühe in den Eimern gab meinem Vorgehen erstmal augenscheinlich recht?!


    Kürzlich habe ich im Netz gelesen, man solle den Bodengrund nur oberflächlich absaugen, da man ansonsten Gefahr liefe,
    dass der Mulm in tiefere Bodenschichten gelangt, dort "vergammelt" und sich dann schädliche Gase bilden könnten.


    Nun bin ich verunsichert! :/


    Wie mache ich es denn richtig?


    Vielleicht kann der eine oder andere von seinen Erfahrungen mit dem Mulm absaugen berichten. :diskussion:

  • Hi Erika,


    der Mulm oder etwaige Reste gelangen auch ohne abzusaugen in den Bodengrund und erreicht damit auch die tieferen Schichten. Ich sauge mit der Mulmglocke soweit es geht die unterschiedlichen Schichten im Bodengrund ab. Schon um den Bodengrund aufzulockern und auch den Mulm bzw die "festen" Reste von den Fischen richtig abzuziehen. Damit erreiche ich auch eventuelle Fäulnisherde die im entstehen sind.


    Grüße René

  • Hey Erika, selbstverständlich habe ich auch solch einen Mulmsauger, aber....
    ...ich benutze ihn kaum!
    Vielmehr mache ich von Zeit zu Zeit mal nen Grossen Wasserwechsel und rühre da vorher bissel in Bodennähe das Wasser um
    (wohlgemerkt das Wasser, nicht den Boden! - und mit der Hand , nicht mit nem elektrischen Rührgerät )
    Dann saug ich die entstandene dunkelbraune Brühe ab, etwa 80% des Beckenvolumens an Wasser,
    fülle anschliessend direkt aus der Wasserleitung schön hartes Schwedter Betonwasser nach,
    reinige vorher den Filter, also Schwämme, Granulate, Filterkörper und Pumpe,
    fast blitzesauber, auch aus den Schwämmen kommt dann kaum noch Braunes...
    Anschliessend Filter wieder in Betrieb setzen, und in den nächsten 24 h von Zeit zu Zeit
    braunen Belag von den Blättern mit nem Stöckchen losmachen, so dass auch dieser wieder im Filter verschwinden kann...
    (der Belag entsteht durch Aufschwimmen des losen noch vorhandenen Mulms im Becken
    infolge der im Leitungswasser gelösten Luftanteile, sinkt dann mit der Zeit nach unten
    und setzt sich auf den Blättern und Dekos ab)


    Das hat also mit Mulm absaugen im üblichen Sinne überhaupt nichts mehr zu tun,
    man muss sich natürlich davon verabschieden, ein allzeit klinisch reines Aquarium haben zu wollen...
    Der Mulm , der in den Bodengrund einsickert, den man also auch kaum sieht,
    spielt dort gemeinsam mit den Bakterien eine sehr gute Rolle als zusätzlicher Bodenfilter!


    Gilt für Bodengrund ohne Düngerunterschicht und eine Körnung oberhalb 2mm...,
    bei Sand (0,3-0,5mm) mach ichs anders!

  • Wenn Fischli eine schwarze Brühe abgesaugt hat, dann wurde es nach m.M. auch mal Zeit. tief in den Bodengrund zu gehen. Schwarz deutet ja schon auf Fäulnisherde. Hat es denn noch nicht gemüffelt das abgesaugte Wasser? Vor allem in den Ecken und unter bzw. dicht neben Dekoelementen/Wurzeln usw.setzt sich Mulm gern ab. Da kann er dann auch schnell stocken. Dann ist Schluss mit schön weißen Wurzeln und es kann bald Kummer geben.

  • Hallo zusammen,


    erstmal vielen Dank für Euere schnellen und fundierten Antworten.


    @Anubias - im Moment habe ich kein Problem mit dem Bodengrund, ich habe erst einmal der Information halber (vorsorglich) gefragt.


    Ich hatte tatsächlich einmal Probleme mit dem Bodengrund und mußte den gesamten Bodengrund waschen und wieder neu einfüllen.
    In diesem Zusammenhang nochmal eine Frage: Wechselt ihr den Bodengrund von Zeit zu Zeit und in welchem Turnus :?:

  • Ja, ich wechsel meinen Boden nach 1 bis 2 Jahren.
    Da bei mir aber auch stark bepflanzt und mit Lebendgebährenden ZK stark besetzt ist, wird einerseits viel Mulm (im Endeffekt) erzeugt und andererseits laugt der Bodengrunddünger auch irgendwann aus.
    Infolge Vorfilter oder vorgeschalteten Mattenfilter (Jungfisch und Garnelenschutz wird auch nichts in den Filter gesaugt.
    Durch den Pflanzenwuchs lässt sich der Mulm auch schlecht entfernen und wenn ich alles rausnehme, kann ich doch gleich den Bodengrund erneuern.
    Den alten Bodengrunddünger vom Manado (früher Kies) zu trennen ist mir zu aufwändig-wenn überhaupt möglich. Ich werde aber auch wieder auf Kies umstellen, Manado ist mir zu leicht- das stört mich beim Bepflanzen und umpflanzen.
    Die alten Substrate wandern bei mir immer gemixt mit Erde in meine Kakteenblumentöpfe oder in den Steingarten- der wächst über die Jahre.
    Flüssigdünger verwende ich nie und trotzdem gedeiht eigentlich alles was ich drinnen habe


    Mit Neustarts habe ich eigentlich keine Probleme- Pflanzen, Holzstücke und der Aussenfilter hat auch noch genug Nitrifizierer. Nitritpeaks kenne ich nicht.
    Algen- sehe ich entspannt- solange es im Rahmen bleibt, stört mich das nicht.
    Zaubermittel verwende ich normalerweise nicht. Es gab Ausnahmen.


    Gruß Carsten