Alles anzeigenKurz nach dem meteorologischen Herbstanfang konnte die Bestie dann doch gestellt werden, die Anakonda, die seit etwa 2 Wochen einen See bei Rosenheim unsicher gemacht hat. Wie übrigens von uns prophezeit, ist die Schlange mit 120-150cm mindestens einen halben Meter kürzer als in der
#Bildverkündet.
Sommer und Bestien aus den Tropen, das passte schon immer zusammen. Ob man das Tier, wie den armen Kaiman „Sammy“ gefunden hat, oder, wie die Alligatorschildkröte Lotti, eben nicht spielt dabei keine Rolle, auch nicht ob man das Tier überhaupt gesehen hat. Aushilfsweise darf es auch mal ein heimischer Waller sein (). Aber eine Anakonda, das ist schon das perfekte Monster aus dem Sommerloch: Welcher Liebhaber schlechter Filme hat sie nicht in Erinnerung, die Filmreihe Anaconda (4 Teile von 2004 bis 2009!)? Vier Mal frisst sich ein viel zu groß geratenes Reptil durch eine immer schlechter werdende Besetzungsliste des Films. Und auch so kennt sie der ein oder andere aus seinen Tierbüchern. War das nicht die Schlange, die 10 Meter wird?
Die zehn Meter erreicht vielleicht (bisher hat noch niemand so eine große gesehen) die größte der vier Anakondaarten. Aber zu der gehörte unser aber Findling nicht. Die Gelbe Anakonda, und das war die Art in diesem Fall, erreicht maximal (also wenn sie ein wirklich altes und kapitales Exemplar ist) vier Meter. Gut, dass ist auch schon die Länge eines Golf 3, aber gefährlich wird selbst dieses Tier niemandem, der es nicht in die Enge treibt. Aber das machen auch Hunde, selbst wenn sie noch keinen halben Zentner auf die Waage bringen. Dazu später mehr.
Unsere Anakonda wurde übrigens von einer Bekanntenvo mir und ihrem Ehemann gefasst. Alle drei Beteiligten sind auch heute noch wohl auf. Ich empfehle es aber nicht zur Nachahmung, soweit sie nicht ein erfahrener Feldherpetologe sind, so wie die beiden. Viel zu leicht schadet man dabei einer heimischen Schlange, nur weil man sie nicht erkennt, und das will ja niemand.
Apropos Hunde, und jetzt kommen wir zum eigentlichen Dilemma dieser Geschichten aus dem Sommerloch: Nehmen Sie die Anakonda einfach als Stellvertreter für alle Tiere, die von Ihren Besitzer zur Urlaubszeit ausgesetzt wurden. Wenn ich die Radiomeldungen dazu mal rekapituliere, dann waren es auch diesen Sommer wieder deutlich mehr Hunde als Schlangen, die betroffen waren.
Dies ist mit Sicherheit kein neues Phänomen. Ich erinnere mich gerade wieder an ein Stück der Fränkischen Kabarettisten Frank-Markus Barwasser (Erwin Pelzig), der 1998 in seinem Stück „Ferienanfang“ erzählte, was er dieses Jahr schon wieder eingesammelt hat: Eine Schildkröte, Kaninchen, Hunde, Kinder und Senioren.
Darum einfach unsere Bitte: Es gibt immer bessere Lösungen für ein Haustier, als es in den Ferien einfach zurückzulassen oder auszusetzen. Und diese besseren Lösungen sollte man sich VOR der Anschaffung eines Tieres überlegen!
(c) Florian Grabsch
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Quelle: https://vda-online.de/nachrich…sommerloch-ist-wieder-da/