Mein 120Liter Aquarium

  • Guten Abend,
    zunächst hoffe ich bin hier richtig mit meinem Beitrag. Ansonsten bitte ich um Rücksicht und verschiebt den Beitrag einfach.
    Ich möchte über längere Sicht hier mein Werdegang darstellen und das Aquarium samt Bewohner vorstellen. Auf kurze Sicht geht es erst einmal um den Anfang und meine Fragen zum Wasser sowie zu dem Besatz mit Pflanzen und Fischen.


    Aber fangen wir einfach mal an.


    Das Becken


    Ursprünglich hatte ich mir für den Einstieg in die Aquaristik ein 60Liter Becken vorgestellt. Hier gefiel mir das Fluval Flex am Ende sehr gut ... aber dann sah ich es da stehen und wusste „das ist das Becken so wie ich es mir vorstelle“. Bei dem Becken handelt es sich um das Juwel Lido 120. Ich persönlich finde es wirklich optisch sehr gelungen. Es hat die Abmaße: B61cmxT41cmxH58cm. Womit es perfekt in die Ecke passt direkt zwischen der Couche und dem Wohnzimmer Schrank. Der Platz ist zudem nicht zu hell und die Sonne kann nicht direkt drauf scheinen. Es besitzt einen Innenfilter BioFlowM und innenliegenden Heizstab mit dem ich natürlich ersteinmal starten möchte.



    Die Einrichtung


    Bevor ich darauf eingehe sei hier gesagt das ich in den letzten Wochen in mehreren Zoohandlungen, Baumärkten, Internet (Foren, Bildersuche, Shops), Bücher gelesen etc. mir erste Inspirationen gesucht habe. Hinzu kommen natürlich die Wünsche meiner Töchter ... die Auf die Frage welche Fische würden euch denn Gefallen? Mit ... pink, rosa sollten Sie sein antworten. Hmmm... dazu später mehr.


    Also zurück zur Einrichtung nachdem ich genug Inspirationen gesammelt hatte, konnte ich mich auf folgende Punkte festlegen.

    • Gesellschaftsbecken
    • Wurzel die durch Aufsetzen von Pflanzen eher wie ein großer Unterwasserbaum wirkt.
    • Kies möglichst dunkel
    • Pflanzen Aufsetzpflanzen sehr kleinblättrig, eine im Hintergrund rankendene und eventuell so eine kleine Seerosenart
    • Fische die mir gefallen fast alle aus dem Asiatischen Raum
    • Trotz der Geringen Größe soll die Einrichtung das Optische Gefühl vermitteln, als ob man in ein Mikro Biotop reingezoomt hat. Fische sollen Max. 5cm lang sein. Und der Rest eher groß.
    • Unbedingt mit sich nicht in Süßwasser fortpflanzenden Schnecken (Rennschnecke Zebra Geweih etc.). Finde die einfach sehr ansprechend.
    • Keine Rückwand aber Klebefolie mit dunklem Motiv
    • Keine Nachzucht unbedingt nötig

    Die Wurzel
    Natürlich ist mir bewusst das man so gut wie möglich den Lebensraum der entsprechenden Arten nachbilden sollte ...
    Aber bevor vieles andere bei mir feststand beziehungsweise noch offen ist ... hatte ich eine klare Vorstellung davon wie mein Aquarium aussehen soll. Ich wollte unbedingt eine Wurzel die stark verästet ist um eine Art Baum darzustellen der von der rechten unteren Ecke nach links oben ins Aquarium wächst. Sodass die Fische auch schön darunter schwimmen können. Dem Perfektionismus geschuldet konnte ich keine passenden in den entsprechenden Handlungen finden. So fing ich an im Internet nach entsprechenden Händlern zu suchen denen ich meine Vorstellungen schickte. Schlussendlich wurde ich fündig. (Ich hoffe das ist jetzt OK ansonsten lösche ich den Teil wieder raus.)Ich fand am Ende einen super kompetenten Händler Daniel Walter von DaW-Aquaristikhandel der mir meine Traumwurzel verkaufte. Klare Empfehlung er stellte mir mehrer Wurzeln zusammen und schickte mir Sie als Bilder so das ich ganz genau wusste was ich bestelle. Der Preis war auch super. Und sie passt perfekt rein wie ich finde siehe Bild. Ziel ist sie mit z.B. Kleinen Anubias zu bepflanzen. Aber da bin ich noch nicht ... Wie ihr sicherlich seht ist es kein Moorkien, Mopani oder Mangrove. Es handelt sich in diesem Fall um sogenanntes Pionierholz. Ich tippe auf eine Teepflanze.
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    Der Bodengrund
    Beim Bodengrund war ich hin und her gerissen. Hatte dann aber gelesen das man als Anfänger ruhig auf Nährboden verzichten soll und einfachen Kies nehmen soll. Daher habe ich mich für 30kg Dunklen 1-2mm Kies entschieden von RinderOhr. Hinzu kommt noch der ein oder andere Stein.


    Damit sind wir bei dem derzeitigen Stand angekommen. Als nächstes werde ich mir einen Aquariumschrank noch selber bauen in der Weihnachtszeit hin zum Neujahr. Ich hoffe ist Ok wenn ich Euch dazu Bilder poste. Dannach kann es auch richtig losgehen ... Bis dahin möchte ich aber auch den Besatz gerne mit euch durchsprechen ...
    Vorher aber noch ein Test über das Wasser so wie es aus der Leitung kommt.
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    Nun zum Thema Wasser mein erste Frage: 1. Wie ihr erkennt ist die Wasserhärte viel zu hoch, ich möchte ungern eine Osmoseanlage verwenden. Wie schädlich ist es eigentlich wenn man Fische in viel zu harten Wasser hält?




    Bei den Fischen hätte ich nach meinem derzeitigen Stand folgende Idee:


    Bodenbereich

    • Dieser Zwergschmetterlingswels steht quasi fest: 5-10 Hara Jerdoni finde die einfach wunderschön und sie wirken sehr urzeitlich. 2. Bitte, wenn es geht mir sagen falls einer der Folge Fische ihn angeht bzw. angreift.
    • Ein Tochterwunsch, (da es nicht Soviele Pinkefische gibt ist) sind Goldringelgrundeln. Nun habe ich gelesen das dies eigentlich Brackwasserfische sind. 3. Würden diese trotzdem überleben wenn Sie nur in hartem Wasser gehalten werden? Wenn ja reicht ein Paar?
    • Vllt später wenn das Aquarium super läuft noch 2-3 gelbe Zwergrillenmuscheln
    • 2-3 Ohrgitterharnischwels als guter Algenfresser Otocinclua Affinis auch wenn diese nicht aus Asien stammen.

    Mitte


    Habe mir natürlich viele viele Fische angeschaut und als schön empfunden aber auch hier war es am Ende eine gemeinschaftliche Entscheidung mit meinen Töchtern und eine Summe an Kompromissen.


    • Mindestens 10xKeilfleckbarben

    Oben


    Einer der Fische, welchen gern meine Töchter gehabt hätten war ein multicolor Kampfisch mit viel rosa lila pink Anteilen. Nun habe ich auch hier gelesen das das nicht geht, da Sie Einzelgänger sind. Eine Zoofachhändlerin sagte mir aber auch ... „natürlich geht das im Gesellschaftsbecken, wollen Sie etwa alleine sein“ ... Ja was soll ich auf sowas antworten: „Nein natürlich nicht“ sagte ich ... „Na sehen se „ sagte Sie ... verwirrend als Neueinsteiger.


    Ich hingegen dachte vllt. an Ringelhechtlinge?


    So dass soll es für den 3ten Advent erstmal gewesen sein. Danke für die tolle Aufnahme bei Euch ... Beste Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Erstmal großes Kompliment dafür, dass du respektvoll an das Projekt herangehst.
    Wenn sich jeder Neueinsteiger so vorinformieren würde und nicht einfach drauf los legt, würde es nicht so viele Katastrophen in der Aquaristik geben. Es sind nicht nur Fische, sondern auch Tiere mit Verantwortung, die man sich zulegt.


    Deine Einstiegs-Wasserwerte sind garnicht so schlecht. Die Wasserhärten sind bissel hoch, aber da lässt sich mit arbeiten. Viele nutzen ggf.eine Mischung mit sauberem Regenwasser oder enthärtetem Wasser, um hier etwas weichere Verhältnisse zu schaffen.


    Spontan sind mir nachfolgende Gedanken zu deinem Projekt gekommen.


    Die Wurzel sieht sehr schön aus. Wenn du noch Zeit hast, ruhig vorwässern. Erspart die unschöne Beschwerung mit Steinen wenn sie noch Auftrieb hat.


    Die Haras kenn ich eher aus flacheren Bachbecken. Das Lido ist mit seiner schönem Höhe nun aber kein ausgemachtes Bachbecken mit linearer sauerstoffreicher Strömung. Ist auch ein eher nachtaktiver Fisch, den deine Kinder wohl dann seltener zu sehen bekommen.


    Man muss sich auch nicht dafür entschuldigen, wenn man nicht ausschließlich kontinental bleibt. Viel wichtiger ist die Ansprüche an Wasser, Einrichtung, Strömung und Verhalten in der Auswahl der Fische abzustimmen.
    Einen kleinen Trupp Panzerwelse, alternativ zu den Haras, würd ich also nicht konsequent ausschließen. Wären für deine Kinder auch sicher attraktiver. Da gibts auch kleinbleibende Arten.


    Die Ringelhechtlinge sind eine herausfordernde Art. Kommen aus eher weichem, saurem Wasser. Ebenso wie die von dir vorgestellten Keilfleckbarben. Wichtig wäre bei der Einrichtung dann noch ein geschützter Bereich mit Oberflächenvegetation.


    Die Grundeln halten wir auch in Süßwasser und bisher zeigten sich keine nachteiligen Ausfälle. Deine Wasserwerte sind hier ganz entgegenkommend.


    Ich wünsche noch viel Erfolg und Spass bei eurem Projekt.
    Berichte bitte weiter und es werden bestimmt noch die ein oder anderen Vorschläge und Anmerkungen hier folgen.


    Viele Grüße Heiko

  • Hallo Andreas,


    ich würde die Wasserhärte akzeptieren, nicht enthärten und Fische auswählen die damit gut zurechtkommen. Regelmäßige (häufige) Wasserwechsel unterbleiben gern wenn man damit Aufwand hat und generell ist Technik die man nicht hat auch nie kaputt oder macht keinen Ärger.


    Es gibt glücklicherweise in Deutschland viele Gegenden mit hartem Wasser wo seit Jahrzehnten "Weichwasserfische" in dem harten Leitungswasser erfolgreich nachgezogen werden. Von solchen ANbietern würde ich die Tiere nehmen, nicht aus dem Zooladen mit unbekannter Herkunft / Aufzucht.


    Beim "Multicolor-Kampffisch" ist abzuwägen ob Du einem Betta splendens dies wirklich antun möchtest. Gerade die Hochzuchtformen sind nicht besonders stressfest und die anderen Tiere im Becken bedeuten stress.


    Wenn es was "pinkes" sein soll schau mal bei den Killifischen, da gibt es einige die violett / pink oder sonstwie bunt aussehen, z.B. Aphyosemion ottogartneri. Die sind auch in hartem Berliner Leitungswasser zufrieden und pflanzen sich fort, im Gesellschaftsbecken verträglich und untereinander recht umgänglich.

  • Hallo Andreas,


    wir müssen dringendst tauschen, ich geb dir eine kleinere, nicht ganz so schicke Wurzel als Ersatz...... vain


    Spaß beiseite, ich habe bei mir immer eine Plexiglasscheibe unten an die Wurzel geschraubt. Senkkopf, versteht sich von selbst. Der auf der Scheibe liegende Bodengrund verhindert den Auftrieb, ohne das man mit Steinen beschweren muß.
    Man kann unter die Plexiglasscheibe auch eine dünne Styropor-Platte legen....
    Schönes Becken........


    Gruß
    Lothar

  • Guten Abend,
    erst ein mal vielen Dank für Eure Antworten und Anregungen.


    Zur Wurzel:
    Schön das sie Euch gefällt. Die Zeit werde ich haben und mir nehmen sie vorzuwässern.
    Dennoch Danke mit dem Tip, sie auf einer PlexiglasPlatte zu befestigen.
    Mal schauen wie sich das Pionierholz verhält im Wasser.
    Zur Wurzel bzw. eher zum aufsetzen von Pflanzen, wie macht Ihr das denn?
    Habe zwei Methoden bisher gefunden mit Baumwollfaden oder Sekundenkleber?
    Letzteres stelle ich mir merkwürdig vor.9


    Zu den Fischen:
    Zu den Bodenbewohnern den Hara Jerdoni die waren mein konkreter Wunsch (quasi mein ich lass mir nicht reinreden Wunsch), aber die Aussage, dass sie empfindlich reagieren aufgrund der Sauerstoffverteilung , lässt mich natürlich darüber nachdenken.
    Welche (Zwerg)Panzerwelsarten , die unter 5cm bleiben und sich mit den Goldringelgrundeln verstehen, könntet Ihr denn empfehlen? Wieviel von jeder Art sollten es denn dann auch sein?


    Zur mittleren Ebene, wenn die Keilfleckbarben nicht gehen würden. Welche andere Art Barben würdet Ihr empfehlen?
    Eventuell die Bitterlingsbarbe Puntius Titteya. Alternative Kardinalfische.
    Ich schaue mir auch gerne weitere Vorschläge eurerseits an.


    Zur Oberen Ebene: Und das hatte ich mir gedacht mit dem Kampffisch. Und nein ich möchte nicht das er dauerhaft gestresst ist.
    Danke für den Vorschlag mit den Prachtkärpflinge, die hatte ich irgendwann nicht weiter mir angeschaut, da ich gelesen hatte,
    dass sie nur sehr kurzlebig sind. Aber ja sie sehen sehr farbenprächtig aus.
    Hättet Ihr auch hier weitere Alternativen, die das Becken bereichern würden.


    Zur Technik: Das ist genau das Problem, was ich sehe, mit einer Osmoseanlage, daher wollte ich sie auch weglassen.
    Aber zur Definition von sauberemRegenwasser?
    Was bedeutet das und wie bereitet ihr das Wasser eventuell aus der Regentonne denn auf?


    Denke erstmal wieder genug Fragen gestellt Danke im Voraus für Eure tolle Unterstützung


    Beste Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich bin sehr gespannt auf dein Projekt und wie es sich entwickelt. Mit der Wurzel geht es ja schonmal vielversprechend los. ;-)


    Ich bin jetzt kein großer Zierfischkenner, da ich selbst nur wenige Arten halte (Vietnamesische Kardinalfische, Perlhuhnbärblinge, Brauner Antennenwels), möchte aber zu bedenken geben, dass neben der Wasserhärte auch die Temperatur ein wichtiger Faktor für die Fische ist. Die Haras mögen es als Bachbewöhner ja eher kalt, also unbeheizte Becken bei Zimmertemperatur. Dazu passen die genannten Kardinalfische sehr gut, sowohl der Gewöhnliche (T. albonubes) als auch der Vietnamesische (T. micagemmae). Die haben auch nichts gegen hartes Wasser. Fabenprächtiger ist der Vietnamesische K. auch sein Balzverhalten ist sehr beeindruckend. Die Goldringelgrundel mag es hingegen eher warm. Könnte mir vorstellen, dass es da je nach Art Probleme mit Kälte- bzw. Wärmestress geben könnte, was sich eher nachteilig auf die Lebensdauer auswirkt.



    Beste Grüße
    Ines

  • hi Andreas!


    Ich wollt dir deinen Wunschfisch nich schlecht machen. Das waren nur meine Gedanken um das Thema. Grundsätzlich würde ich es sogar begrüßen, wenn sich jemand den eher selteneren Arten annimmt.
    Ich kenn mich mit den Haras zu wenig aus und hab nur das wiedergegeben, was ich durch eine gute Freundin weiß. Sie hält die Deltas seit Jahren in einem 2m Bachbecken.
    Vielleicht schaff ichs ja, dass sie dir hier paar Tipps dazu gibt.
    Die Vorstellung von Ines mit der Kombi zu Kardinälen klingt für mich auch sehr interessant und einleuchtend.


    Stellt sich bei dir nun die Frage, wo das Becken zukünftig steht und ob Temperaturen im Sommer von weitestgehend unter 25°C möglich sind.
    Zu dem Zwergpanzerwelsen gibts genug im Netz zu lesen. Im allgemeinen seh ich die starren Angaben von Temperatur und Wasserhärten bei Panzerwelsen kritischer. Da gibt es durchaus Erfahrungen, dass von einigen Arten viel großere Schwankungen toleriert werden. Bis hin zu Kaltwasser. (Vorsicht Halbwissen!)
    Ob das auf die Zwerge auch zutrifft, kann ich jetzt gar nicht so sagen. Die werden aber auch mit recht flexiblen Temperatur, ph und Härtebereichen in der Literatur angegeben.


    Mir gings bei meinen Überlegungen auch bissel um den Kinderfaktor bei dir. Da sind doch die presenteren Arten zumeist beliebter, als die, die man mehr vermuten als sehen kann.


    Grüße Heiko!

  • Hallo Andreas...


    Als mittlerweile erfahrener Hara-Halter möchte ich dir raten, und dich bitten, keine Haras in das Becken zu setzen...
    Diese Welse sind so dermaßen speziell, die benötigen ein Becken nur für sich! Ansonsten sind die nach wenigen Wochen allesamt hinüber...


    Entgegen den Infos, die im Internet auf den Händlerseiten rumgeistern, sind alle Haras zu hundert Prozent nur mit Lebendfutter zu ernähren. Trockenfutter lockt die zwar vor, aber wohl nur dann, wenn sie wie bei mir derzeit, mit anderen kleinen Fischarten zusammengehalten werden. Die wissen genau, jetzt gibts auch was für sie...


    Und da gibts dann so einige Besonderheiten/Probleme.
    Futter wird nur vom Boden genommen, oder in Körperlänge 'stehend' aus den Pflanzen gezupft. Muss also bodennah bzw. körpernah sein.
    Gemäkelt wird dabei auch noch! Meine nehmen nur Würmer, sprich Tubifex und Enchytraen. Manchmal auch ne große Artemie. Oder halbtote weiße Mückenlarven...
    Rote Mückenlarven oder Wasserflöhe werden gekostet und ausgespuckt oder gleich ignoriert...


    Dazu sind die Welse ausgesprochen nachtaktiv, zumindest die Jerdonis! Heißt, du musst spät im Dunkeln die Fische füttern. Aber so, dass die auch wirklich was abbekommen! Da dürfen dann keine schnelleren, schlaueren Bodenfische mit im Becken sein! Die Jerdonis sind keine besonders schlauen Fische. Die wuseln ewig durchs Unterholz, wie blinde Spitzmäuse, bis endlich mal etwas Fressbares vor der Schnauze landet. Das dauert ewig, bis die genug gefunden haben. Bis dahin haben andere Fische, vor allem Welse,Schmerlen u.so denen alles weggefuttert.
    Eine andere, mühsehlige Füttervariante wäre die, dass, wenn man die Ruheplätze der Jerdonis kennt, denen tagsüber mit einer langen Pinzette das Futter Wurm für Wurm vor die Gusche zu halten, bis der Wurm geschnappt wird. Aber auch da sind dann meist nervige Futterdiebe nicht weit...


    Diese Probleme mit den Welsen, und die vielen Falschinformationen der Händler und Verkäufer zu denen sind der Grund, weshalb jedes Jahr tausende Wildfänge sinnlos in den Aquarien zum Sterben verurteilt sind...!


    Vom Wasser her sind die nicht anspruchsvoll. Ich habe hier ebenfalls knochenhartes Wasser. Und dennoch hatte ich das Glück gehabt, dass meine Jerdonis dreimal Nachwuchs hatten. Den hatte ich leider mangels passendem Babyfutter nicht groß bekommen.
    Gestern habe ich zwei völlig ausgehungerte Jerdonis übernommen. Sollte ich die wieder zu Kräften kriegen, werde ich vielleicht ein neues Jerdonibecken aufstellen, und auch die Nachzucht wieder versuchen.


    Zu dem Zuchtversuch/Nachzucht kann ich, wenns machbar ist, einen Link zum Nachbarforum einstellen. Ist wirklich sehr interessant zu lesen...
    Und wenn weitere Fragen zu den Welsen sein sollten, helfe ich auch gern weiter...
    Abschließend nochmal gesagt: Es sind keine Anfängerfische!!! Viiiieeelll zu kompliziert... ;)
    Und sie gehören definitiv nicht ins Gesellschaftsaquarium...


    Lg
    manu

  • Danke , Lilimaus , übrigens ein netter Name .
    Danke für die klare Ansage . Nur um keinen Neuling vor den Kopf zu stoßen, meiden wir gerne die klaren Ansagen .
    Bei dem, was Andreas plant, wird vermutlich einiges in die Hose gehen .
    Es gibt in der Aquaristik Dinge, die sich ein halbes Jahrhundert bewährt haben .
    Becken einrichten , Pflanzen einbringen , nach 2 Tagen, wenn das Chlor aus dem Wasser ist , Filter anschließen , den Filter impfen .
    Nach 4 Wochen 2 Testpiloten einsetzen . Wenn das Becken immer noch gut läuft , wenige Fische einbringen (keine Spezialisten) .
    Nach einem Jahr , wenn man genug Erfahrung gesammelt hat, kann man sich dann einige spezielle Wünsche erfüllen .
    Noch was , alle (die meisten machen keine Schaden, helfen aber nur dem Verkäufer) Hilfsmittelchen,
    die der Händler empfohlen hat, entsorgen .
    Ein Traumbecken braucht viel Zeit und Geduld , Geduld ist die wichtigste Tugend eines Aquarianers .
    Grüsse Armin

  • Ein großes Danke an Euch alle, das was ich nur Habe sind Informationen ohne selber Erfahrung zu haben. Das war ja auch der Grund mich hier anzumelden. Genauso bin ich auf klare Worte (Erfahrung ist die Quersumme von Fehlschlägen) angewiesen. Sollte sie dementsprechend fachlich sein nehme ich Sie doch gerne an.


    Zur Temperatur: Ich muss zugeben da hatte ich Anfangs mit draufgeschaut, nur durch die Vielzahl von in Frage kommenden Fischen ging das anscheinend unter in meiner Auswahl. Dafür Danke.


    Bei den Hara Jerdoni bin ich inzwischen zum Entschluss gekommen das ich die weglasse heul-2 . Habe gestern einge stunden im Netz verbracht um nach möglichen Fischen zu suchen. Den Hara Jerdoni werde ich aber im Hinterkopf haben, da er mein persönlicher Favorit ist. Danke Lillimaus für deine Ausgührung. Vllt in einem zukünftigen Becken. Jetzt heißt es erstmal Erfahrung zu sammeln.


    Das Wohnzimmer ist bei uns unter dem Dach, zwar steht das Becken nicht im direkten Sonnenlicht, dem entgegen kann ich aber nicht garantieren das wir im Sommer nicht schonmal 28Grad Zimmertemperatur erreichen. Vielleicht zu meiner Überlegung zu der Beckentemperatur, ich hatte geplant es auf 25 Grad einpendeln zu lassen.


    Nachdem ich den Besatz nun Neubestimmen musste(auch selbst möchte, denn mein Anliegen ist es schon den Tieren ein gutes Zuhause zu geben), wäre mein derzeitige Idee folgende Fische.


    - Goldringelgrundel Brachygobius doriae (T 24-30Celsius dGH 15-30Grad PH 7,5-8,5)
    - Orangeflossen Panzerwels Corydoras Sterbai (T 23-28Celsius dGH 5-15 Grad PH 6,5-7,5) (Für die habe ich mich entschieden, weil ich Sie in der Stockliste in der Börse Hellersdorf gesehen habe und hoffe das Sie mit den leicht schlechteren Bedingungen klarkommen.)
    - Ohrgitterharnischwels als guter Algenfresser Otocinclua Affinis (T 20-26Celsius dGH 2
    -20 Grad PH 6,0-7,5)


    - Vllt für die Mitte Bitterlingsbarbe Puntius Titteya (wahrscheinlich Wasser zu hart) oder Rhombenbarbe, Barbus Rhomboocellatus oder Blutsalmler wobei für alle genannten Fische das Wasser zu Hart ist.


    - Oben habe ich mich mit Prachtkärpflinge angefreundet, Sie sehen wirklich interessant aus. Nun finde ich aber leider keinen für den der Obere Bereich interessant sind.


    Das ist natürlich jetzt erstmal ein Entwurf, natürlich kommt dann noch die Überlegung wie viele braucht man damit Sie sich auch wohl fühlen. Welche müssen daraus resultierend weggelassen werden


    PS: Ich hatte oben noch gefragt was bedeutet sauberes Regenwasser und wie setzt Ihr Pflanzen auf Wurzeln sicher auf?


    Heute kam der Aquariumsand werde darüber noch berichten.


    Beste Grüße
    Andreas

  • Pflanzen aufkleben .
    Hallo ich möchte hier ein paar Bilder mit aufgeklebten Pflanzen vorstellen.



    Diese Pflanzen wurden mit Sekundenkleber auf nasses Holz aufgeklebt . Mann sollte wissen das sich der Sekundenkleber im Wasser hellgrau färbt und das sieht hässlich aus . Das bedeutete die Klebestellen so klein wie möglich halten . Punktförmig .
    Am besten , die Klebestellen so anbringen dass diese von der Frontscheibe aus nicht zusehen sind . Jede Pflanze mit mindestens 2 Klebestellen versehen , die räumlich etwas getrennt sind . Das Ganze erfordert etwas Übung aber das Ergebniss kann sich sehen lassen .
    Das aufbinden von Pflanzen bringt natürlich auch gute Ergebnisse , die Frage ist hier wohl wie gut man die Bindfäden aus der Optik verschwinden lassen kann .
    Grüsse Armin

  • Zur Temperatur im Sommer:
    bitte bedenke das sich das Wasser durch die Beleuchtung und Filterpumpe zusätzlich aufheizt und auch ohne Heizung immer wärmer ist als die Zimmertemperatur.
    Bei meinem 260 l Becken habe ich durch 13 h pro Tag Beleuchtung und 24 h pro Tag Filterpumpe eine Temperaturerhöhung um 3 °C.
    Durch gelochte Abdeckplatten und einen schwachen Lüfter auf der Abdeckung der die warme Luft absaugt komme ich auf ca. 1,5 °C Temperaturerhöhung gegenüber Raumtemperatur. Allerdings mit dem Nachteil das ich täglich gut einen halben Liter Wasser nachfülle.
    Wenn Du also im Sommer 28 °C für mehrere Tage im Raum hast dürfte es heftig warm im Wasser werden. Besonders im Urlaub wenn keiner Nachts lüftet....


    Zum Regenwasser:
    Sauberes Wasser bekommt man nur nach längerem Regen wenn der ganze Dreck aus der Luft ausgewaschen wurde und die Dachfläche gesäubert hat.
    Ich hatte damit mal ohne Fische experimentiert und bin davon abgekommen weil der Aufwand das Wasser zu bekommen sehr groß ist und ich auch weiches Wasser liebende Fische problemlos in unserer harten Leitungswasserbrühe nachziehen konnte. Wichtig war bei mir immer die Wasserqualität: gut eingefahrenes Becken und Filter, Vorfilter der wöchentlich ausgespült wurde, Wasserwechsel nicht vernachlässigen.


    Zum Pflanzen befestigen:
    Ich binde Javafarn und Anubien mit dunklem Zwirn an die Wurzeln. Wenn die Pflanzen etwas gewachsen sind verdecken die Pflanzenwurzeln und Blätter die ohnehin nur schwer sichtbaren Fäden.

  • Die Freundin hat sich offenbar gemeldet in meiner Abwesenheit und viel Lob bereits erhalten! :rolleyes:


    Sauberes Regenwasser? Das ist ein häufig diskutiertes Thema in der Aquaristik.
    Desshalb hier nur meine Gedanken dazu.


    Grundsätzlich sollte Regenwasser eigentlich weitestgehend hygienisch unbedenklich sein. Mal abgesehen von Verunreinigungen durch Abgase ist Regenwasser weiches und leicht saures Wasser.
    Das Problem ist, es in diesem Zustand aufzufangen. In aller Regel läuft es erstmal über irgendwelche Dächer. Hier kommt es mit Staub, Ablagerungen, organischen Resten oder Vogelkot in Verbindung.
    Dies sehe ich als mögliches Problem an, wenn es dann noch lange in einer Regentonne oder Zysterne bei sommerlichen Temperaturen gehalten wird.
    Hier wäre bei besonders stark belasteten Dächern auch durchaus eine Anreicherung von chem. Verunreinigungen oder auch eine erhöhte Keimenbelastung möglich. Insbesondere im Sommer, wenn es unter Verdunstung und Wärme zu einem Konzentrationseffekt kommt.


    Ich seh das geringste Risiko, wenn man das benötigte Regenwasser frisch ableitet, z.B. wärend längerer Regenphasen und vielleicht nicht gerade nach einer mehrwöchigen Trockenphase . Bei Entnahme vermeiden, abgelagerte Sedimente mit aufzuwirbel.
    Wär ganz penibel sein will kann es zuvor Filtern. Ich hab auch schon gehört, dass manche empfehlen, es durch einen Kohlefilter zu filtern, um mögliche Blei oder Kupferbelastungen zu vermeiden.


    Wir haben ne Regenzysterne im Erdboden liegen, die aufgrund der aktven Nutzung einer gewissen Zirkulation unterliegt Ich nutze dieses Wasser regelmäßig. Hat nur einen Nachteil, es ist "Ar...." kalt für die Fische!


    Grüße

  • Das mit den Temperaturen im Sommer ist ein Punkt warum ich mich auch gegen ein Kaltwasserbecken entschieden habe. Für das Aquarium und seine Bewohner im Hochsommer bedeutet das natürlich nachts und früh morgens lüften. Im Urlaubsfall kann ich oben die Fenster alle verschatten um den Wärmeeintrag zu verringern. Die Fußbodenheizung würde ich ohne Heizung dann mal laufen lassen um den Raum zu kühlen das hatte ich zwar bis jetzt nicht gemacht ... aber jetzt hätte es ja zur Sicherheit für die Fische Sinn. Vielleicht die Automatische Be- und Entlüftung des Hauses mal auch hochfahren ... aber auch das muss ich alles mal testen ... wieviel das überhaupt bringt.


    Danke für die Tipps mit den Pflanzen befestigen. Ja mit dem Sekundenkleber finde ich interessant, das er grau wird liegt daran das er Hydroskop sich verhält. Sprich wenn Ihr mal zu viel Sekunde verwendet habt einfach anhauchen und die Feuchtigkeit im Atem beschleunigt die Reaktion. Er scheint also für die Aquariumbewohner nicht sonderlich schädlich zu sein. Ich denke ich werde Moose ankleben und die Anubias anbinden um beides mal zu testen.


    Danke und Beste Grüße

  • bei hohen Temperaturen im Sommer kann ich mitreden:


    so wie Stefan sagt, bei Raumtemperaturen um 28 - 30 Grad, die ich im Sommer oft habe, liegt die Temperatur im AQ um ungefähr 2 - 3 Grad höher.
    Da weißt Du, was im Sommer auf Dich zu kommt.
    Ich hatte mal mit dem Gedanken gespielt Kühlung mittels PC-Lüfter usw. einzubauen, hab es dann aber einfach ausgesessen.
    Mein Besatz hat die hohen Temperaturen bisher immer weggesteckt, hatte aber nie so empfindliche Fische.


    Gruß
    Lothar

  • Guten Abend, ein Bild zum aktuellen Status. Hatte Heute die Möglichkeit die gut ausgestattete Werkstatt von einem guten Kumpel zu benutzen. Der Rohbau von meinem Aquariumunterschrank steht. Ausgangsmaterial ist eine 24mm Multiplexplatte, welche noch übrig war vom Hochbettbau meiner Töchter. Der Schrank hat die Grundfläche des Lido und ist knapp 85cm hoch. Jetzt muss nur noch geschliffen und lackiert werden. Türen kommen dann später. Das wird dann erst nach Weihnachten passieren können.
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    Beste Grüße
    Andreas

  • Frohe Weihnachten,
    ich habe Heute meine Wurzel ins Wasser gelegt, wie lange denkt Ihr dauert es, bis das durchgetrocknete Stück Holz sich voll Wasser gezogen hat? Das Holz ist von knapp 70mm bis auf 5mm unterschiedlich dick, denke das das eine wesentliche Rolle spielt.


    Mir geht es nicht um Stunden sondern eher für meine Zeitplanung 1 Woche oder 2 Wochen.


    Beste Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas...


    Das ist völlig unterschiedlich...
    Auch von Holzart zu Holzart, sowie von "frisch abgestorben", also so abgestorbene Äste vom letzten Herbststurm bis zu länger tot und schon in Zersetzung begriffen...
    Bei Aquarienwurzeln ist das ähnlich. Monatelang ausgetrocknet kann lange dauern, muss aber nicht. Da spielt ebenfalls die Holzart und Durchlässigkeit eine Rolle...


    Ich z.b. benutze ja ganz viel Holz von draußen.
    Manche schönen verknorzelten Äste sind nach einer Woche Einweichen schon vollgesogen. Andere,da hab ich grad einen 8 cm - Durchmesser- Holzast in Wurzelform im Becken, ist nach einem halben Jahr immer noch unverändert. Nimmt kein Wasser auf und hat einen enormen Auftrieb. Hält nur durch Beschweren.
    Probier es einfach aus. Am besten die ersten Tage in der Badewanne, wenn sie keiner braucht! Denn in der weißen Wanne siehst du die Farbe des Wassers besser...!
    Übrigens...
    In den ersten Tagen gibt das Holz Stoffe ab, die das Wasser gelb färben. Harmlose Huminstoffe scheinen es nicht immer zu sein, denn die Fische reagieren mit Umherschießen darauf.
    Ich lasse meine Äste deshalb möglichst lange in der Badewanne. Nehm die nur zum Baden gehen raus. Um danach gleich wieder Frischwasser einzulassen, und die noch paar Tage weiter weichen zu lassen. Wenns kein Auftrieb mehr gibt, das Wasser klar ist, dann ab ins Becken damit...
    Wen es interessiert - mit Pappel- und Ahornästen habe ich damit die besten Erfahrungen gemacht. Sind auch optisch sehr ansprechend!


    Lg
    manu

  • Hallo Andreas , wenn Du einen Garten hast , mit Regenfass dann würde ich die Wurzel dort plazieren . Wenn nicht , würde ich die Wurzel auskochen , mann weiß nie was so eine Wurzel mitbringt , an Gerbsäure und Chemie . Nun scheint Deine Wurzel ja recht groß zu sein und wird vermutlich in keinen Topf passen . Dann gibt es die Möglichkeit mit einer feinzähnigen Säge die Wurzel zu zerlegen . Wenn man handwerklich geschickt ist kann man nach dem auskochen die Wurzel mit einem Holzdübel fixieren und dann mit Unterwasserkleber wieder fixieren . Eventuell kannst Du Dir zum auskochen einen Einkochtopf , aus Omas Zeiten , ausleihen . Dann 2-3 mal aufkochen und jedesmal frisches Kochwasser nehmen.
    Noch etwas , wenn Du die Wurzel mit einer Plexiglasscheibe fixierst und Du wirst die Wurzel einmal heraus nehmen (mit Sicherheit) müssen , dann kommt das halbe Aquarium mit hoch . Nach meinen Erfahrungen muss die Wurzel ohne Befestigung alleine liegen bleiben , damit wirst Du Dir in Zukunft einigen Ärger ersparen .
    Grüsse Armin